Die
Stadt Borgholzhausen verkörpert die ländliche
Struktur im Förderwettbewerb „mobil.NRW“: Auf 56 km² leben 9.000 Einwohner – davon
die Hälfte im Außenbereich mit Siedlungen, die nicht an den ÖPNV angeschlossen
sind. Mit diesem Projekt wird durch den erweiterten Anschluss an den ÖPNV das
Wohnen im ländlichen (und damit bezahlbaren) Raum attraktiver – ohne zwingend
mehrere Fahrzeuge pro Haushalt haben zu müssen.
Dabei ist die
Besonderheit, dass in Abgrenzung zu den bekannten On-Demand-Modellen nachhaltige
Elektrofahrzeuge auf den bedarfsorientiert definierten Linien vom ÖPNV-Nutzer
selber gelenkt werden oder man sich als Mitfahrer einbuchen kann. Für die
Besitzer eines ÖPNV-Tickets ist die Nutzung kostenlos. Ausgangspunkt für die
Linien wird die neue Mobilstation am Bahnhof Borgholzhausen sein. Neben der
Anbindung von Siedlungen können Gewerbegebiete ebenso wie die ortsansässige
Pflege- und Betreuungseinrichtung in der Linienstruktur berücksichtigt werden.
Sollten darüber
hinaus ungenutzte Buchungszeiten bei den Fahrzeugen bestehen, sind sie im kostenpflichtigen
Carsharing oder für Ankerkunden verfügbar. Mithilfe von KI soll so eine
maximale Auslastung erreicht werden.
Aufgrund der
Kürze und Eindeutigkeit der Linien versteht sich dieses Projekt als Brückentechnologie
für autonomes Fahren.
Das Projekt wird
von der Stadt Borgholzhausen geführt und neben dem erforderlichen Eigenanteil
aus dem Förderwettbewerb „mobil.NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen getragen.
In der Projektliste der Regionale 2022 ist für April 2021 die Einstufung als
A-Projekt vorgesehen.
Die Inbetriebnahme der ersten Linien soll im vierten
Quartal 2021 erfolgen. Bis dahin werden die notwendigen Vergaben durchgeführt,
die erforderliche App erstellt, Linien bestimmt und Fahrzeuge ausgesucht.