Schnelle Hilfe auch abseits der Straßen
Bei einem Unfall wissen die meisten, was zu tun ist: Die 112 wählen und der Leitstelle die vier W-Fragen beantworten – Wo? Wer? Was? Wie?
Doch gerade im Wald ist die wichtigste dieser Fragen oft schwer zu beantworten. Straßennamen oder Hausnummern gibt es dort nicht – und ungenaue Standortangaben können wertvolle Minuten kosten, bis Hilfe eintrifft.

Eine Idee aus der Praxis
Diese Erfahrung machte auch Bernd Heilmann, der miterlebte, wie bei einem Unfall im Wald Rettungsfahrzeuge Schwierigkeiten hatten, den genauen Einsatzort zu finden.
Aus diesem Erlebnis entstand eine einfache, aber wirkungsvolle Idee: Standortschilder mit eindeutigen Nummern, die in der Rettungsleitstelle hinterlegt sind. So kann der Einsatzort sofort auf einer Karte identifiziert und die schnellste Anfahrt für die Rettungskräfte geplant werden.
Einheitliches System im gesamten Kreis
Die Idee wurde gemeinsam mit der Rettungsleitstelle des Kreises Gütersloh, der Feuerwehr und weiteren Institutionen weiterentwickelt. Ziel war ein kreisweit einheitliches System, das überall wiedererkannt wird und den Rettungsdiensten eine verlässliche Orientierung bietet – unabhängig davon, in welcher Kommune der Notfall passiert.
Auswahl und Kennzeichnung der Rettungspunkte
Bei der Auswahl der Rettungspunkte wurde darauf geachtet, zentrale Kreuzungen und markante Punkte im Wald zu berücksichtigen, um eine übermäßige Beschilderung zu vermeiden.
Die Koordinaten der Rettungspunkte wurden durch die Rettungsleitstelle festgelegt und mit eindeutigen Standortnummern versehen.
Anschließend veranlasste die Stadt Borgholzhausen die Herstellung der genormten Schilder.
Dank der ehrenamtlichen Unterstützung des Heimatvereins Borgholzhausen, der die Tafeln weitgehend an vorhandenen Befestigungsmöglichkeiten anbrachte, konnte das Projekt schnell und effizient umgesetzt werden.
Erweiterung des Systems
Das System hat sich bereits erfolgreich etabliert: Sechs Kommunen im Kreis Gütersloh beteiligen sich derzeit an diesem Rettungspunkte-Netz.
In Borgholzhausen soll es künftig weiter ausgebaut werden. Geplant sind zusätzliche Rettungspunkte im Innenstadtbereich, insbesondere an Orten, die regelmäßig für größere Veranstaltungen wie den Kartoffelmarkt, den Adventszauber oder die Laufveranstaltung „Nacht von Borgholzhausen“ genutzt werden.
Damit wird sichergestellt, dass auch im Stadtzentrum eine schnelle und gezielte Hilfe im Notfall möglich ist.

