Der Kreis Gütersloh hat im Herbst 2019
Förderanträge beim Bund für den Breitbandausbau im Auftrag von 8 der
13 kreisangehörigen Kommunen im Rahmen des sog. 6. Förderaufrufes gestellt.
Im Zuge dieses Ausbaus sollen in den 8 Kommunen rund 2.700 Adressen im
Außenbereich, an denen nach Abschluss der diversen laufenden Ausbaumaßnahmen
weiterhin keine mind. 30 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit zu erwarten sind,
direkt mit Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude (FTTH) angebunden werden.
Die Voruntersuchungen
ergaben dazu insgesamt ca. 620 km erforderlichen Trassenbau und einen
Finanzierungsbedarf (Wirtschaftlichkeitslücke) von 60,4 Mio. €. Die
Förderanträge wurden nun seitens des Bundes vorläufig bewilligt, der 50% dieser
Kosten übernimmt. Für die ebenfalls gestellten Anträge auf
Ko-Finanzierung durch das Land NRW für weitere 40% der
Fördersumme rechnen die Kommunen nun ebenfalls mit
einer zeitnahen Bewilligung. Die verbleibenden 10% zahlt jede Kommune
selbst.
In Borgholzhausen erfolgt derzeit der Ausbau im
Rahmen des sog. 2. Förderaufrufes, vornehmlich mit Vectoring-Technik. Mit einem
Fördervolumen von rund 2 Mio. € werden ab Herbst 2020 rund 600 Adressen in
unseren Ortsteilen davon profitieren.
Nach aktueller
Information seitens der für den Ausbau verantwortlichen Telekom läuft der
Ausbau planmäßig und ohne Schwierigkeiten. Rund die Hälfte der Tiefbaumaßnahmen
ist bereits erfolgt, sie sollen bis Ende März abgeschlossen werden. Dann erfolgt
die Verkabelung und diverse technische Anpassungen, als Inbetriebnahme wird
weiterhin Herbst 2020 angestrebt.
Rund 130
Unternehmen und Haushalte bekommen im Rahmen dieses Ausbaus sogar einen
direkten Glasfaseranschluss bis ins Haus. Knapp 90% dieser Haushalte hat
bereits einen Nutzungsvertrag unterschrieben, die Stadtverwaltung wird bei den
Übrigen in den kommenden Tagen erneut nachfassen.
Die verbleibenden rund 250 unterversorgten
Adressen im Außenbereich wurden nun bei der vom Kreis koordinierten Voruntersuchung
und Mittelbeantragung berücksichtigt. Als Finanzierungsbedarf
(Wirtschaftlichkeitslücke) wurde ein Betrag von etwa 5,7 Mio. € ermittelt, die
vorläufige Bewilligung des Bundes umfasst also rund 2,8 Mio. €. Mit der
erwarteten Co-Finanzierung des Landes von rund 2,3 Mio. € bleiben noch rund 0,6
Mio. € Eigenanteil der Stadt, deren Übernahme durch den Stadtrat im vergangenen
Jahr beschlossen und damit sichergestellt wurde.
Sobald die Ko-Finanzierungsbescheide durch die
Bezirksregierung Detmold, als zuständige Bewilligungsbehörde, ausgestellt
sind, wird der Kreis Gütersloh die Leistungen in separaten Losen je
Kommune in einem europaweiten Vergabeverfahren ausschreiben. Erst bei
diesem Ausschreibungsverfahren mit hoffentlich eingehenden attraktiven Angeboten
von Telekommunikationsunternehmen und einer erfolgreichen Vergabe
werden die finalen Eckdaten des Projekts wie konkrete
Ausbaukosten, Baubeginn und Realisierungszeiträume ermittelt.
Auf dieser Basis werden dann die endgültigen Bescheide beim Bund und Land NRW
beantragt. Sofern das alles glatt läuft, könnte ein Baubeginn bereits im Jahr
2021 und eine Inbetriebnahme bis Ende 2022 erfolgen.